Wie moderne Laser die Tattooentfernung revolutionieren

Wie moderne Laser die Tattooentfernung revolutionieren

Das Entfernen von Tattoos ist heute ein High-Tech-Thema. Überall in Deutschland und Europa hat sich der Markt in den vergangenen Jahren vollkommen professionalisiert. Zum einen werden Tattoos selbst immer beliebter und dadurch eine Option für Menschen unterschiedlichster Lebenswege. Zum anderen führt diese größere Offenheit auch immer wieder dazu, dass man sich auch mal von einem Tattoo verabschieden möchte. Früher wurde die Tattooentfernung als kosmetischer Eingriff verstanden, der oft in einer Kategorie mit der Wimpernverlängerung oder der Haarentfernung genannt wurde. Heute gilt sie klar als medizinisch-technische Behandlung, die einen hohen Anspruch an sich selbst hat.

Moderne Lasertechnologien und ihre Fähigkeiten

In der Praxis gibt es heute mehr als eine Art der Laser. Ein Pikosekundenlaser zählt dabei zu den modernsten Systemen, weil er Pigmente photomechanisch zerlegt. Die extrem kurzen Impulse erzeugen im Bereich von Billionstel Sekunden einen Druckstoß, der Farbstoffpartikel in deutlich kleinere Fragmente sprengt als herkömmliche Nanosekundenlaser. Dadurch kann der Körper die Rückstände schneller über das lymphatische System abbauen, was bei vielen Tattoos dazu führt, dass man weniger Sitzungen braucht. Besonders bei schwer zu entfernenden Farben wie Blau, Grün oder Türkis spielen Pikosekundenlaser ihre Vorteile aus, weil sie diese Farbtöne effizienter treffen und die Haut gleichzeitig weniger belasten.

Trotzdem sind selbst modernste Pikosekundenlaser keine Garantie für eine vollständige Entfernung des Tattoos. Neben der Qualität des Geräts zählen schließlich auch die Zusammensetzung des verwendeten Pigments, die Tiefe der Tätowierung und die individuelle Hautreaktion. Viele Farbstoffe enthalten Metalloxide oder organische Komponenten, die unter Laserenergie chemisch reagieren können. Manche Farben verdunkeln sich erst einmal und müssen dann erneut behandelt werden. Dieses Phänomen ist auch als Ink Darkening bekannt.

Aspekte, die die Behandlung begünstigen oder erschweren

Ink Darkening kommt oft auf Arealen mit geringerer Durchblutung vor. Knöchel, Schienbeine und Hände zum Beispiel benötigen oft mehr Behandlungen, damit das Tattoo endgültig verblasst. Regionen wie die Arme und der Oberkörper sind hingegen besser durchblutet und können deshalb viel unmittelbarer beim Abbauprozess helfen. Hier arbeitet das Immunsystem eben schneller. Dazu kommt, dass es auch eine Rolle spielt, wie gut das Tattoo selbst gestochen wurde. Wurde es von einem Profi angefertigt, liegt es oft tiefer und enthält gleichzeitig eine höhere Pigmentdichte.

Dies führt zwar zu gleichmäßigeren Ergebnissen, macht allerdings auch die Entfernung aufwendiger. Tattoos, die von Amateuren gestochen wurden, sind oft ungleichmäßig. Sie können leichter zu entfernen sein, machen einem das Leben aber manchmal damit schwer, dass sie an der einen Stelle schnell aufhellen und an der nächsten noch tief in der Haut sitzen.

Kühlung, Pflege und Sonnenschutz

Experten, die die Tattooentfernung als medizinische Behandlung sehen, verstehen, dass auch die Nachsorge eine wichtige Rolle für das Verblassen des Tattoos spielt. Unmittelbar nach der Sitzung profitiert die Haut von direkter Kühlung, dem Einsatz beruhigender Pflegeprodukte und einem konsequenten Sonnenschutz. Werden diese Punkte vernachlässigt, kann es zu Pigmentverschiebungen, Blasenbildung und Entzündungen kommen.

Auch die Kombination verschiedener Methoden ist vielversprechend. So kann die Laserbehandlung zum Beispiel in Verbindung mit radiofrequenzbasierten Mikronadelsystemen oder immunstimulierenden Ansätzen den Abbauprozess noch präziser unterstützen. Die Tattooentfernung hat eine spannende Zukunft vor sich und steht keinesfalls auf der Stelle.

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